Reparationen an Frauen
Irgendwann muss auch mal abgetreten werden

Apr 17, 2020
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     Nun, die Frau ist ein wundervolles Geschöpf, darin dürften sich alle ausgenommen der Mysogonisten einig sein. 
Es steht außer Frage, das die Zartheit ihres Geschöpfs auch in einer Schattierung der Intelligenz des Mannes nicht untersteht; und doch steht ihr in der realen Welt nicht das selbe zur Verfügung obwohl ihr die Welt zu Füßen liegen sollte - sie ist die Schöpferin dessen, was unsichtbar in ihrem floralen Schoß geborgen liegt. 
Logisch ist für mich, dass Frauen für ihre Rechte kämpfen, tragisch ist, dass sie es müssen.
Es fühlt sich konterintuitiv an, es einmal mehr gesagt zu haben.


Ehrlich gesagt, es überrascht mich nicht, da es in jedem Ast der Lebensgeschichte gleichermaßen auftritt: die Frau schreit, brennt, aber bleibt unsichtbar.
Es scheint gar so, als hätte das andere Geschlecht kein Auge für derartige Details - Es fühlt sich konterintuitiv an, es einmal mehr gesagt zu haben.
Ich bin mir nicht sicher ob allen bewusst ist, dass es nicht nur geschlechtsspezifische Lohnunterschiede, sondern signifikante Vermögensunterschiede zwischen Männern und Frauen gibt, in Europa beispielsweise besitzen Männer im Durchschnitt etwa 40% mehr Vermögen als ihre weibliche bessere Hälfte; wie kann das also sein, wo doch Frauen und Männer in der katholischen Welt ein Zweisam bilden? Das frage ich mich jedenfalls seit einer kleinen Weile und möchte der Sache auf den Grund gehen. 
Es zeigt sich, dass trotz Jahrzehnten feministischer Kämpfe grundlegende Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen weiterhin bestehen. Es fühlt sich an, als müsse es einmal mehr gesagt werden.
Frauen verdienen in der Europäischen Union durchschnittlich 16 % weniger als Männer, wie die Eurostat-Daten von 2014 belegen. Es fühlt sich konterintuitiv an, es einmal mehr gesagt zu haben.
Gleichzeitig sind Männer im Besitz von etwa 40 % mehr Vermögen als Frauen – ein Ungleichgewicht, das sich durch Erbschaftspraktiken, Einkommensunterschiede und die strukturelle Diskriminierung am Arbeitsmarkt erklären lässt. In vielen Bereichen, von politischer Macht bis hin zu wirtschaftlichen Ressourcen, bestehen nach wie vor erhebliche Barrieren für Frauen.       
Diese anhaltende Benachteiligung wirft die Frage auf, ob Reparationszahlungen in Form einer geschlechtsspezifischen Steuer, die ausschließlich von Männern getragen wird, eine notwendige und gerechte Maßnahme sein könnten, um diese Ungleichheiten aktiv zu bekämpfen.Ein solcher Vorschlag kann durch die Idee historischer Verantwortung gerechtfertigt werden. Nach John Rawls’ Theorie der Gerechtigkeit sollten gerechte Gesellschaften Umverteilungen zugunsten der Schwächsten vornehmen. Es fühlt sich konterintuitiv an, es einmal mehr gesagt zu haben.
Ein „Schleier des Nichtwissens“ verdeutlicht, dass niemand freiwillig eine Gesellschaft akzeptiert, es zeigt sich in der Politik der Frauen, die über Jahrtausende systematisch benachteiligt wurden.

Es fühlt sich konterintuitiv an, es einmal mehr gesagt zu haben.

LÖSUNG.
Es ist an der Zeit, Reparationszahlungen von dem sich als männlich identifizierenden Teil der Gesellschaft zu erwarten, in der Kapitalanlage Menschheit funktionieren Scheine als einziges Druckmittel. Es fühlt sich konterintuitiv an, es einmal mehr gesagt zu haben.

Reparationszahlungen sind eine moralisch begründete Wiedergutmachung für die historische und fortlaufende Ungleichbehandlung von Frauen gesehen werden. Es ist nicht nur eine finanzielle Kompensation, sondern ein symbolisches Zeichen der Anerkennung und Verantwortung.

Wirtschaftlich gesehen baut eine solche Maßnahme langfristige Ungleichheiten ab. Thomas Piketty hat in seinem 2014 veröffentlichten Buch Das Kapital im 21. Jahrhundert dargelegt, dass Vermögen über Generationen hinweg stark konzentriert bleibt und Privilegien wie Erbschaften bestehende Machtverhältnisse zementieren. Frauen haben aufgrund geringerer Einkommen, prekärer Arbeitsbedingungen und ihrer traditionellen Rolle in der Care-Arbeit historisch weniger Vermögen akkumuliert. Reparationszahlungen, finanziert durch eine geschlechtsspezifische Steuer auf männliches Vermögen oder Einkommen, könnten dazu beitragen, diese strukturellen Defizite auszugleichen. Feministische Ökonominnen wie Nancy Fraser haben zudem hervorgehoben, dass unbezahlte weibliche Care-Arbeit die Grundlage kapitalistischer Gesellschaften bildet und dringend monetär anerkannt werden müsste.

Es fühlt sich konterintuitiv an, es einmal mehr gesagt zu haben.

Ein weiteres Argument liegt in der Verantwortung der Männer, aktiv zur Veränderung beizutragen. FEMINISMUS EXISTIERT AUS DER OPPOSITION. Simone de Beauvoir schrieb in Das andere Geschlecht, dass Frauen historisch zum „Anderen“ gemacht wurden: zur untergeordneten und abhängigen Kategorie.
Es fühlt sich konterintuitiv an, es einmal mehr gesagt zu haben.
Diese strukturelle Unterdrückung kann nicht allein von Frauen gelöst werden.
Es fühlt sich konterintuitiv an, es einmal mehr gesagt zu haben.
Es ist an den Männern, aktiv ihre Privilegien abzutreten und Verantwortung für die Schaffung einer gerechteren Gesellschaft zu übernehmen.
Reparationszahlungen initiieren diesen Prozess, genau wie die Frauenquote.
Kritisch steht die Frage der gealterten;  kollektiven Schuld dabei im irgendwo im Raum: Ist es legitim, heutige Männer für die historische Ungerechtigkeit des Patriarchats zur Verantwortung zu ziehen? Die Vorteile, die Männer aus diesen Strukturen ziehen, wirken bis in die Gegenwart hinein und daher ist eine kontinuierliche Verantwortung durchaus begründet, nur eben nicht von der Hälfte der Gesellschaft, weil das hieße, die Finger vom Leben zu lassen. 

Praktische Herausforderungen einer solchen Maßnahme sind erheblich, und dann erinnert man sich an den Herren, der die halbe Erde unter Naturschutz stellen möchte. 
Es fühlt sich konterintuitiv an, es einmal mehr gesagt zu haben.

Wie könnte eine geschlechtsspezifische Steuer rechtlich umgesetzt werden?
Wie vermeidet man Abwehrhaltungen seitens der Männer, die eine gesellschaftliche Polarisierung weiter verschärfen könnten?
Und wie stellt man sicher, dass Reparationszahlungen nicht zu einer erneuten Abhängigkeit der Frauen führen, sondern tatsächlich ihre gesellschaftliche und wirtschaftliche Position stärken?


Der symbolische Wert solcher Reparationszahlungen ist enorm. Selbst in kleinerem Umfang könnten sie eine gesellschaftliche Debatte anstoßen, die nicht mehr nur die Frauen in die Pflicht nimmt, für Gleichberechtigung zu kämpfen. Es ist nicht länger nur die Aufgabe der Frauen, für ihre Rechte zu kämpfen; vielmehr muss ein Paradigmenwechsel stattfinden, in dem Männer ihre Macht teilen und aktiv an einer gerechteren Gesellschaft mitwirken.

 

Mann stelle sich das mal vor.

 

(04/17/20 - 11:14am)